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Die Lebensdauer einer Photovoltaik-Anlage ist bereits vor der Installation für die Planung und Wirtschaftlichkeitsberechnung relevant. Schließlich handelt es sich um eine langfristige Anschaffung, die über viele Jahre hinweg zuverlässig Strom produzieren soll.

Wir geben Ihnen einen Überblick darüber, mit welcher Lebensdauer Sie bei Ihrer PV-Anlage rechnen können, welche Einflüsse sie verkürzen oder verlängern können und was die Herstellergarantien abdecken.

Photovoltaik-Lebensdauer: Das Wichtigste in Kürze

 

  • Eine Solaranlage hat eine Lebensdauer von rund 30 Jahren.
  • Hochwertige Materialien verlängern die Haltbarkeit.
  • Durch die Degradation verlieren die Solarmodule mit der Zeit an Leistungskraft, sie liefern nach 25 Jahren aber noch bis zu 96 % der ursprünglichen Leistung.

Welche Lebensdauer hat eine Photovoltaik-Anlage?

 

Die durchschnittliche Gesamtlebensdauer einer modernen Photovoltaik-Anlage beträgt 25 bis 30 Jahre. Viele PV-Anlagen können diesen Zeitraum sogar überschreiten.

Die tatsächliche Nutzungsdauer hängt maßgeblich von der Qualität der Anlage ab. Hier zunächst die Lebensdauer der einzelnen Komponenten auf einen Blick:

 

Komponente

Durchschnittliche Lebensdauer

Solarmodule

25 bis 40 Jahre

Wechselrichter
ca. 15 Jahre
PV-Speicher
10 bis 20 Jahre
Montagesystem ca. 30 Jahre

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche Lebensdauer haben PV-Module?

 

Hochwertige PV-Module können problemlos über 30 Jahre zuverlässig Strom erzeugen. Sie gehören zu den langlebigsten Komponenten einer Photovoltaik-Anlage.

Die Qualität der Module steht dabei im direkten Zusammenhang mit ihrer Langlebigkeit. Hochwertigere Module verwenden robustere Materialien, präzisere Fertigungsmethoden und bessere Versiegelungstechniken.

  • Qualitätsmodule widerstehen Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit und UV-Strahlung besser.
  • Hochwertige Materialien sorgen für eine längere Haltbarkeit unter allen Wetterbedingungen.
  • Bei günstigeren Modulen zeigt sich oft ein höherer Leistungsverlust über die Jahre.

 

Welche Lebensdauer haben Wechselrichter?

 

Die durchschnittliche Lebensdauer eines Wechselrichters beträgt etwa 15 Jahre.

  • Der Wechselrichter wandelt den erzeugten Gleichstrom der Solarmodule in nutzbaren Wechselstrom um.
  • In der Regel muss er einmal während der Gesamtlebensdauer der Photovoltaik-Anlage ausgetauscht werden.
  • Ein kühler, gut belüfteter Montageort kann die Lebensdauer deutlich verlängern.

 

Schon gewusst?

Eine Erhöhung der Betriebstemperatur um nur 10 °C kann die Lebensdauer Ihres Wechselrichters um bis zu 50 % verkürzen. Daher gilt: je kühler der Montageort, desto länger die Nutzungsdauer Ihrer Anlage.

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Welche Lebensdauer hat ein PV-Speicher?

 

Die durchschnittliche Lebensdauer moderner PV-Batteriespeicher liegt zwischen 10 und 20 Jahren.

Bei den heute überwiegend eingesetzten Lithium-Ionen-Batterien ist nicht nur das Alter, sondern vor allem die Anzahl der Ladezyklen entscheidend für die Lebensdauer.

  • Hochwertige Lithium-Ionen-Speicher erreichen 5.000 bis 10.000 vollständige Ladezyklen.
  • Bei durchschnittlich 200 bis 250 Zyklen pro Jahr entspricht das einer Nutzungsdauer von meist 20 Jahren.

Welche Lebensdauer hat ein PV-Montagesystem?

 

Die durchschnittliche Lebensdauer des Montagesystems beträgt etwa 30 Jahre. Das Montagesystem bildet das stabile Fundament Ihrer Photovoltaik-Anlage und sorgt für die sichere Befestigung der Solarmodule auf dem Dach oder im Freiland.

  • Montagesysteme bestehen meist aus korrosionsbeständigem Aluminium oder Edelstahl.
  • Spezielle Beschichtungen bieten zusätzlichen Schutz gegen Witterungseinflüsse.
  • Hochwertige Verbindungselemente verhindern, dass sich das Gestell durch den Wind oder Temperaturschwankungen lockert.

Warum altern Photovoltaik-Anlagen?

 

Wie alle technischen Anlagen unterliegen auch Photovoltaik-Systeme einem natürlichen Alterungsprozess, der ihre Leistungsfähigkeit über die Zeit beeinflusst. Der Leistungsrückgang von Solarmodulen wird als "Degradation" bezeichnet. Dieser Prozess ist unvermeidbar, kann aber durch Qualitätskomponenten und richtige Installation verlangsamt werden.

Verschiedene Umwelteinflüsse beschleunigen den Alterungsprozess von Photovoltaik-Anlagen:

  • Häufige und starke Temperaturwechsel führen zu mechanischen Spannungen in den Materialien.
  • Hohe Luftfeuchtigkeit in Kombination mit Wärme kann zu Korrosion und Delamination führen.
  • Die UV-Strahlung der Sonne lässt Kunststoffkomponenten mit der Zeit spröde werden.
  • Lokale Überhitzungen durch eine teilweise Verschattung oder Defekte können zu dauerhaften Schäden führen.

 

Lichtinduzierte Degradation (LID)

 

Die lichtinduzierte Degradation tritt auf, wenn Solarmodule erstmals dem Sonnenlicht ausgesetzt werden. Bei diesem Prozess sinkt der Wirkungsgrad der Module, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß.

  • Bei kristallinen Modulen gibt es nur einen minimalen Effekt. Monokristalline Module verlieren etwa 1 %, polykristalline rund 2 %.
  • Dünnschichtmodule haben eine deutlich stärkere Anfangsdegradation von bis zu 25 %.
  • Nach etwa 1.000 Betriebsstunden pendelt sich der Wirkungsgrad ein.
  • Die anfängliche Leistungsminderung ist bereits in der angegebenen Nennleistung der Herstellerangaben berücksichtigt.

 

Potenzialinduzierte Degradation (PID)

 

Die potenzialinduzierte Degradation kann bei kristallinen Modulen auftreten, die mit hohen Spannungen arbeiten.

  • Die Potenzialdifferenz zwischen Solarzellen und Metallrahmen führt zu unerwünschtem Stromfluss (Leckstrom).
  • Möglich sind Leistungsverluste von bis zu 30 %.
  • Aber: Bei qualitativ hochwertigen, modernen PV-Anlagen ist PID kaum noch ein Problem.

 

Der Effekt der Lebensdauer auf die Wirtschaftlichkeit

 

Die Lebensdauer einer Photovoltaik-Anlage hat direkten Einfluss auf ihre Wirtschaftlichkeit. Je länger die Anlage effizient arbeitet, desto höher ist der finanzielle Ertrag über die gesamte Betriebszeit.

 

Beispielrechnung

 

Betrachten wir als Beispiel eine typische Photovoltaik-Anlage für ein Einfamilienhaus:

  • Anschaffungskosten: 15.000 Euro (komplett installiert)
  • Jährliche Erträge durch Eigenverbrauch und Einspeisung: 1.200 Euro

Die einfache Amortisationsrechnung ergibt: 15.000 Euro ÷ 1.200 Euro = 12,5 Jahre

Nach dieser Zeit hat sich die Anlage vollständig refinanziert. Da moderne Photovoltaik-Anlagen jedoch deutlich länger halten, beginnt ab diesem Zeitpunkt die eigentliche Gewinnphase.

Bei einer Gesamtbetriebsdauer von 30 Jahren bedeutet das:

  • 12,5 Jahre Amortisationsphase
  • 17,5 Jahre Gewinnphase

In der Gewinnphase erwirtschaftet die Anlage weitere 21.000 Euro (17,5 Jahre × 1.200 Euro), was den ursprünglichen Investitionsbetrag deutlich übersteigt.

Photovoltaik Speicher Lebensdauer

 

Was bedeutet die Herstellergarantie?

 

Die Herstellergarantie gibt Aufschluss darüber, welche Leistung und Funktionalität der Hersteller über die Jahre zusichert.

Beim Kauf von Solarmodulen werden in der Regel 2 verschiedene Arten von Garantien angeboten:

  • Produktgarantie: Die Produktgarantie deckt Material- und Verarbeitungsfehler ab und greift bei vollständigem Versagen oder schwerwiegenden Defekten der Module. Die Laufzeit beträgt typischerweise 10–15 Jahre bei Qualitätsherstellern.
  • Leistungsgarantie: Die Leistungsgarantie bezieht sich auf die elektrische Leistungsfähigkeit der Module über die Zeit und sichert zu, dass die Degradation einen bestimmten Wert nicht überschreitet. Sie ist deutlich länger als die Produktgarantie und erstreckt sich meist über 25–30 Jahre.

Die Unterscheidung ist wichtig: Ein Modul kann durchaus noch funktionieren (Produktgarantie nicht relevant), aber dennoch weniger Strom produzieren als garantiert (Leistungsgarantie greift).

 

Lohnt sich eine PV-Anlage hinsichtlich der Lebensdauer?

 

Ja, denn mit einer durchschnittlichen Betriebszeit von 25 bis 30 Jahren übertrifft die Nutzungsdauer die übliche Amortisationszeit von 10 bis 15 Jahren deutlich. Das heißt: Nach der Refinanzierung folgt eine lange Phase, in der die Anlage Gewinn erwirtschaftet.

  • Je mehr Sie den produzierten Strom selbst nutzen, desto wirtschaftlicher ist Ihre Anlage.
  • Die Einspeisevergütung wird immer niedriger. Bei jedem selbst genutzten Kilowatt sparen Sie hingegen die vollen Stromkosten.
  • Mit einer Eigenverbrauchsquote von 30 bis 40 % können Sie die Wirtschaftlichkeit bereits deutlich steigern.
  • Auch ein Batteriespeicher ist sinnvoll, um den tagsüber erzeugten Strom abends zu nutzen und die Eigenverbrauchsquote auf bis zu 80 % zu steigern.

Neben dem finanziellen Nutzen bietet eine PV-Anlage aber auch weitere Vorteile: Sie macht Sie unabhängiger vom Strommarkt, erhöht den Wert Ihrer Immobilie und schont die Umwelt.

Photovoltaik Lebensdauer: Unser Fazit

 

Mit einer durchschnittlichen Betriebszeit von 25 bis 30 Jahren für die Gesamtanlage und einer noch längeren Lebensdauer für die Module selbst sind Solaranlagen eine langfristig wirtschaftliche Investition.

Die Solarmodule und das Montagesystem halten in den meisten Fällen über die gesamte Betriebszeit, Wechselrichter und Speicher müssen früher ersetzt werden. Das beeinträchtigt die Wirtschaftlichkeit der Anlage jedoch kaum.

Unsere Experten beraten Sie umfassend zur optimalen Dimensionierung und Ausrichtung Ihrer Solaranlage für zu Hause. Wir setzen ausschließlich auf hochwertige Komponenten und sorgen durch die fachgerechte Installation für minimale Degradation und maximale Erträge über die gesamte Lebensdauer.

Wissen

Häufig gestellte Fragen

Wann muss man eine Photovoltaik-Anlage erneuern?

Eine komplette Erneuerung ist erst nach 25–30 Jahren nötig. Einzelne Komponenten müssen jedoch früher ausgetauscht werden: Wechselrichter nach etwa 15 Jahren und Speicher nach 10–20 Jahren.

Können Solarmodule 50 Jahre halten?

Theoretisch ja, insbesondere, wenn sich die Technik immer weiter verbessert. Allerdings fehlen bislang Langzeitstudien über solch lange Zeiträume, da die Technologie noch nicht so lange im Einsatz ist. Letztendlich ist die Lebensdauer individuell abhängig von der jeweiligen PV-Anlage und den Umweltbedingungen vor Ort. 

Welche Lebensdauer hat ein Lithium-Ionen-Akku für Photovoltaik?

Die Lebensdauer von Lithium-Ionen-Akkus für Photovoltaik-Anlagen liegt zwischen 10 und 30 Jahren, abhängig von der Technologie, Nutzungsintensität und den Betriebsbedingungen. Entscheidend ist die Anzahl der Ladezyklen (typischerweise 5.000-10.000) sowie die Betriebstemperatur.