Wie verbindet man eine Wärmepumpe mit Photovoltaik?
Die Kombination einer Wärmepumpe mit einer Photovoltaik-Anlage erfolgt in der Regel über ein Energiemanagementsystem (EMS). Dieses überwacht die Stromproduktion der PV-Anlage und steuert den Betrieb der Wärmepumpe so, dass möglichst viel Solarstrom direkt genutzt wird. Es sorgt dafür, dass die Wärmepumpe automatisch dann aktiviert wird, wenn genügend Solarstrom zur Verfügung steht – beispielsweise während der Mittagszeit.
Der überschüssige Strom kann entweder:
- In einen Stromspeicher eingespeist werden, um später genutzt zu werden,
- Für andere elektrische Verbraucher im Haushalt genutzt werden,
- In das öffentliche Stromnetz eingespeist werden, wobei Sie eine Einspeisevergütung erhalten.
Außerdem lassen sich viele Wärmepumpen heute über eine Schnittstelle – auch Smart Grid Ready genannt – verbinden. Die Smart-Grid-Funktion ist kompatibel mit einem intelligenten Stromnetz, das den Strombedarf und die Stromproduktion in Echtzeit miteinander abgleicht.
Kosten einer Wärmepumpe mit Photovoltaik
Die Kosten für die Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaik hängen von der Größe und Art der Systeme sowie von den Gegebenheiten Ihres Hauses ab. Für ein typisches Einfamilienhaus können Sie mit folgenden Investitionen rechnen:
- Wärmepumpe: 15.000 bis 40.000 € (je nach Art der Wärmepumpe, z. B. Luft-Wasser- oder Erdwärmepumpe).
- Photovoltaik-Anlage: 7.000 bis 13.000 € (bei einer Anlage mit ca. 5–10 kWp Leistung).
- Stromspeicher: 8.000 bis 10.000 € (optional, aber sinnvoll für eine maximale Eigenstromnutzung).
- Pufferspeicher: Bis 1.000 € (je nach Größe und Technik).
Je nach individuellen Anforderungen kann die Gesamtsumme zwischen 30.000 und 60.000 € liegen. Zwar sind die Investitionen hoch, doch langfristig profitieren Sie von staatlichen Förderungen und Finanzierungshilfen sowie deutlich geringeren Betriebskosten.
Kosten durch Förderung und Finanzierungshilfen senken
Der Umstieg auf eine Wärmepumpe und eine PV-Anlage wird durch staatliche Förderprogramme attraktiv gemacht. So können Sie von folgenden Zuschüssen profitieren:
- Bis zu 70 % Förderung für Wärmepumpen, die sich zusammensetzen kann aus:
- 30 % Grundförderung
- 30 % Einkommensbonus
- 20 % Geschwindigkeitsbonus
- 5 % Innovationsbonus
- 0 % Mehrwertsteuer auf PV-Anlagen, dementsprechend sparen Sie sich 19 % der Anschaffungskosten.
- 80 % auf Kosten für eine Energieberatung, gefördert von der BAFA.
- Die KfW-Programme bieten zinsvergünstigte Kredite an.
- Daneben gibt es regionale Förderungen der Bundesländer und Kommunen als finanzielle Unterstützung.
Durch diese Förderungen lassen sich die Gesamtkosten oft um mehrere Tausend Euro senken. Kontaktieren Sie uns, wir beraten Sie gerne, welche Möglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen.
Kosten durch niedrige Betriebskosten senken
Die Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaik punktet nicht nur durch Förderungen, sondern auch durch ihre besonders niedrigen Betriebskosten. Anders als fossile Heizsysteme wie Öl- oder Gasheizungen, die von ständig steigenden Brennstoffpreisen betroffen sind, arbeitet eine Wärmepumpe in Kombination mit einer PV-Anlage weitgehend unabhängig von solchen Preisschwankungen. Die niedrigen Betriebskosten ergeben sich aus den folgenden Gründen:
Kostenloser Umweltenergieanteil:
Eine Wärmepumpe bezieht bis zu 75 % ihrer Energie aus der Umwelt (z. B. aus Luft, Wasser oder Erdreich), die kostenfrei und unbegrenzt zur Verfügung steht. Sie zahlen nur für den Stromanteil, der für den Betrieb der Wärmepumpe benötigt wird.
Solarstrom statt teurer Netzstrom:
Der Betrieb der Wärmepumpe wird größtenteils durch den selbst erzeugten Solarstrom gedeckt, der nur 11–13 Cent pro kWh kostet – deutlich günstiger als Netzstrom, der bei 30–40 Cent pro kWh liegt. Je mehr Solarstrom Sie direkt verbrauchen, desto weniger müssen Sie für teuren Netzstrom bezahlen.
Beispiel für die Effizienz in Zahlen
Angenommen, Sie haben eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 4. Das bedeutet, dass sie aus 1 kWh Strom 4 kWh Wärme erzeugt. Wenn die benötigte Kilowattstunde Strom von Ihrer PV-Anlage stammt, die nur 11–13 Cent/kWh kostet, ergibt sich folgendes Einsparpotenzial:
- Ohne PV-Strom: 1 kWh Netzstrom kostet 35 Cent → 4 kWh Wärme kosten 35 Cent.
- Mit PV-Strom: 1 kWh Solarstrom kostet 12 Cent → 4 kWh Wärme kosten 12 Cent.
Die Heizkosten sinken also um 65 %, wenn Sie Ihre Wärmepumpe mit Solarstrom betreiben.
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