Photovoltaik-Anlage mieten oder kaufen: Was ist der Unterschied?
Der Hauptunterschied zwischen dem Mieten und dem Kaufen einer Photovoltaik-Anlage liegt in der Art der finanziellen Verpflichtung und der Entscheidungsfreiheit über die Anlage. Beim Mieten zahlen Sie monatliche Beiträge über einen längeren Zeitraum, meist 15 bis 20 Jahre. In dieser Zeit bleibt der Anbieter häufig für Wartung, Reparaturen und in vielen Fällen auch für den technischen Support verantwortlich.
Im Gegensatz dazu erfordert der Kauf der Photovoltaik-Anlage eine einmalige Investition, die entweder direkt oder durch eine Finanzierung erfolgt. Als Käufer sind Sie der vollständige Eigentümer der Anlage und tragen Verantwortung für Wartung und Reparaturen. Dies bietet langfristig mehr Unabhängigkeit und Kontrolle über die Nutzung der Anlage, schafft jedoch auch eine größere finanzielle Belastung zu Beginn.
Lohnt es sich, eine PV-Anlage zu mieten?
PV-Anlage mieten: Vorteile
Eine der größten Stärken des Mietmodells ist der Wegfall hoher Anschaffungskosten. Finanzielle Hürden entfallen: Stattdessen zahlen Sie monatliche Beiträge, die häufig Wartungs- und Serviceleistungen abdecken. Reparaturen und technische Betreuung übernimmt oft der Anbieter. So sparen Sie Zeit und vermeiden unerwartete Ausgaben.
Trotz der langfristigen Kosten von etwa 48.000 Euro über 20 Jahre profitieren Sie durch jährliche Einsparungen von rund 3.500 Euro bei der Stromrechnung. Zusätzlich bringt die Einspeisevergütung für überschüssigen Strom weitere 500 Euro pro Jahr ein und senkt Ihren Netzstromverbrauch, wodurch die Miete finanziell attraktiv bleibt.
Im Laufe von 20 Jahren können sich die Gesamteinnahmen und Einsparungen durch reduzierte Stromkosten und Einspeisevergütungen beim Mietmodell auf rund 80.000 Euro summieren.
Mieten lohnt sich besonders für Haushalte, die eine unkomplizierte Rundum-Lösung suchen: Planung, Installation und administrative Aufgaben wie der Anmeldeservice oder die Versicherung sind meist vollständig im Mietvertrag geregelt. Nach Ablauf der Vertragslaufzeit können Sie die Photovoltaik-Anlage entweder zurückgeben oder zu einem Restwert übernehmen.
Außerdem profitieren Mieter bei der Nutzung ihrer PV-Anlage von attraktiven Steuererleichterungen: Seit dem 1. Januar 2023 sind Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung unter 30 kWp einkommenssteuerfrei. Betriebskosten sowie Aufwendungen für Wartung und Reparaturen von Photovoltaik-Anlagen lassen sich grundsätzlich steuerlich geltend machen.
Viele Mietanbieter haben ihre Vertragsmodelle angepasst, sodass der Nullsteuersatz – mit Ausnahme eines kleinen Anteils für Serviceleistungen – ebenfalls auf Mietverträge zutrifft. Eine genaue Prüfung des Vertrags ist hier jedoch ratsam, um alle steuerlichen Vorteile optimal zu nutzen.
PV-Anlage mieten: Nachteile
Das Mietmodell für PV-Anlagen bietet viele Vorteile, wie zum Beispiel keine hohen Anschaffungskosten und eine einfache Installation. Dennoch gibt es einige Punkte, die Sie beachten sollten, um die beste Entscheidung für Ihre individuellen Bedürfnisse zu treffen.
Langfristig können die monatlichen Raten dazu führen, dass die Gesamtkosten höher sind als bei einem direkten Kauf. Eine gemietete Anlage amortisiert sich nach etwa 20 bis 21 Jahren. Bei einer monatlichen Durchschnittsrate von 200 Euro zahlen Sie über 20 Jahre etwa 48.000 Euro.
Die Miete bedeutet auch eine langfristige Verpflichtung, die über die gesamte Laufzeit des Mietvertrags besteht. Im Gegensatz zum Kauf profitieren Sie nach der Amortisation nicht ausschließlich von den Einsparungen, da die Mietzahlungen fortgesetzt werden.
Sollten Sie Ihr Haus verkaufen wollen, ist es wichtig, die Bedingungen des Mietvertrags zu berücksichtigen. Die neuen Besitzer müssten den Mietvertrag übernehmen, oder es könnten zusätzliche Kosten für die vorzeitige Begleichung der Raten entstehen.
Je nach Vertrag können zusätzliche Kosten für Wartungsarbeiten und Reparaturen anfallen. Nicht alle Mietverträge beinhalten eine Versicherung, daher ist es wichtig, den Vertrag sorgfältig zu prüfen und zu klären, welche Leistungen der Anbieter übernimmt.
